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Hilfe, ich bin spirituell - Teil 12, oder auch: Spirituelle unter sich

Autorenbild: koselimkekoselimke

Ich wurde letzte Woche gefragt, ob es mir wichtig sei, dass mein Gegenüber auch spirituell ist. Erstmal möchte ich sagen: Die Frage find ich ziemlich nice, das wurde ich tatsächlich noch nie gefragt. Die Antwort darauf ist: Nein. Ich verbringe genauso gerne Zeit mit Menschen, die mit Spiritualität nichts am Hut haben, schließlich geht es um den Menschen und wenn ich jemanden in mein Herz geschlossen habe, dann ist es bums ob dieser Mensch seine vorhandene Spiritualität bewusst lebt oder eben nicht. Habt ihr gemerkt? Da habe ich ganz geschickt einfließen lassen, dass wir ja eh alle spirituell sind, ob wir das wollen oder nicht 😉

Worauf ich hinaus will: Bist du drin in meinem Herzen, musst du dich schon echt besonders blöde anstellen, um da wieder rauszukommen - Spirituell hin oder her.


Dennoch erleichtert es natürlich vieles, wenn ich mich mit meiner Spiri-Gang austausche. Man versteht sich, ohne Erklärungen. Denn alle, die im Game sind, wissen worum es geht. Menschen, die genauso ticken wie man selbst, braucht man einfach. Das geht uns allen so, wir möchten uns alle zugehörig fühlen. Wenn du World of Warcraft Gamer bist, freust du dich ja auch, wenn du andere in deinem Umfeld hast, die kapieren, warum du in der digitalen Welt der Zauberer Merlin bist. Im Spirituellen-Game sind Verbündete zusätzlich so wichtig, weil man sonst wirklich glaubt, völlig verrückt zu werden. Wenn ich damit allein auf weiter Flur wäre, dann Prost Mahlzeit! Als die geistige Welt sich mir offenbart hat, war ich im ersten Moment völlig von den Socken. Das war schon ein kleiner Schocker und mein erster Gedanke war „Na großartig, jetzt sind dir endgültig alle Synapsen aus dem Hirn geflogen. Total schade, es hat so gut angefangen und nun biste endgültig durchgeknallt!“

Wenn nur ich mit unsichtbaren Wesen kommunizieren würde, wäre das schon echt Scheisse und sicherlich würde ich dann meine Klappe darüber halten. Da ich aber weiß, dass neben mir noch viele andere genau das Gleiche erleben, bin ich beruhigt. Jetzt mal ganz ehrlich Leute, es sprechen Tote mit mir - das ist schon echt ne harte Nummer. Da denkst du doch im ersten Moment wirklich, du tickst nicht sauber. Hätte ich also nicht Freunde, bei denen auch ständig tote Seelen auf der Matte stehen würden, wäre das wirklich beschissen für mich. Mittlerweile finde ich es nicht mehr schlimm, man gewöhnt sich halt an alles… was ich aber nach wie vor ätzend finde, wenn eine verstorbene Seele zu mir kommt und sagt „Kannst du die Botschaft bitte an meinen Angehörigen Franz-Ferdinand weitergeben?“, ich aber genau weiß, dass der Franzl gar nicht daran glaubt und das für auserkorenen Schwachsinn hält. Das nervt mich des Todes, da sage ich dann schon „Nö, mach ich nicht. Geh woanders hin.“ Die gehen natürlich nie woanders hin. Zum einen, damit ich aus meiner Komfortzone rausgehe und zum anderen, weil der Franzl sich seiner Spiritualität öffnen soll und wenn sein Vater mit mir spricht, bleibt ihm ja schon nichts anderes mehr, als es dann doch zu glauben. So ist die geistige Welt, immer für einen Spaß zu haben.


Spirituelle unter sich sprechen oft über Dinge, die für andere absolut fragwürdig sind. Dinge wie: „Portaltage“ oder irgendwelche beschissenen Planeten, die wieder rückläufig durch die Umlaufbahn kreisen und uns schlechte Laune machen. Da fragt sich der „normale“ Mensch: „Wovon redest du?", während der Spirituelle sich lachend auf die Schenkel klopft und wissend die Augen verdreht. Spirituelle fragen sich z.B. nicht „Was denkst du zu dem und dem Thema?“, sondern „Was fühlst du?“. Der Weg in die spirituelle Welt ist gleichzeitig der Weg raus aus dem Kopf (dem Ego, dem Verstand), rein ins Herz (ins Gefühl, in deine Seele). Man fängt an die Welt anders wahrzunehmen, zum einen bewusster, aber auch über die Intuition (oder eben das BauchGEFÜHL). Die Sinne werden aktiv, sobald man anfängt seine Spiritualität zu leben. Plötzlich hörst, spürst oder weißt du Dinge, die du eben nicht mit dem menschlichen Verstand begreifen kannst. Es geht dabei in erster Linie ums Vertrauen und sich auf etwas einzulassen, was logisch nicht erklärbar ist.


Ich gehöre nicht zu denen, die wild durch die Gegend rennen und schreien: „Achtung, ich bin ne spirituelle Maus und ich weiß ganz genau, dass du heute ne blaue Unterbuchse trägst, weil die Engel mir das gesagt haben!!“ Ich habe schon mal überlegt, ob ich das machen soll, einfach mal alles teilen, was ich den ganzen Tag so empfange. Vielleicht werde ich dann ja doch noch reich und berühmt, wer weiß…

Spätestens dann, wenn du mal meine Website angeklickt hast oder eben meinen Blog liest, weißt du jedoch „Oh, bei ihr läuft aber was anders im Leben“. Tatsächlich habe ich bisher noch keine blöden Reaktionen auf mein „Ich bin Spirituell“-Outing bekommen. Klar, manche gucken mich etwas schräg an und versuchen es wegzulächeln, da habe ich übrigens eine Theorie zu aufgestellt: Ich glaube, dass die nur so nett zu mir sind, weil sie Angst davor haben, dass ich ihnen sonst ein Rattenschwänzchen an den Arsch hexe. Was ich nicht tue, möchte ich an dieser Stelle mal gesagt haben. Ich verzaubere niemanden, höchstens durch meinen liebreizenden Charme 😉 (Kommt, der war richtig gut!)


Wie bei allen Dingen, die man anders macht als andere Menschen, ist es auch im Spirituellen-Game so: Es gehört Mut dazu, sich hinzustellen und zu sagen: Ich glaube an etwas, was ich nicht beweisen kann und was wir alle mit unserem bloßen Auge nicht sehen können. Da braucht man eben einfach Verbündete. Dazu kommt, dass es (wie überall), auch bei den Spirituellen richtig bekloppte Partypuper gibt, die dem Ganzen den „Verrückten-Stempel“ draufdrücken. Ganz ehrlich, bei manchen denke ich auch „Ach du Scheisse, da ist Hopfen und Malz verloren“, ist vielleicht fies, aber ist so. Ich meine, es gibt „Spiris“, die sich hinsetzen, die Augen schließen und schreien „Ich empfange den Strahl, ich empfange den Strahl“… welchen Strahl empfängst du bitte? Den Verblödungsstrahl oder was?! Wenn ich sowas sehe, schäme ich mich so sehr fremd und bete innerlich, dass bloß niemand glaubt, dass ich auch zu Hause im Schneidersitz hocke und den ganzen Tag bölke „Ich empfange den Strahl“.

Natürlich dürfen Menschen alles über mich denken, ihr solltet es mir nur nicht sagen, sonst kommt das Rattenschwänzchen an euren Hintern!



PS: Ich weiß es eh, wenn du denkst, dass ich bekloppt bin... Tja, wenn’s bald am Po juckt, weißte Bescheid! Und wenn’s richtig gut läuft, dann empfängst du auch noch den Strahl...





 
 
 

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