
Vorab: Mir ist natürlich klar, dass wir kurz vorm Osterfest stehen. Ich meine, die Schoko-Hasen dümpeln ja schon seit Januar in den Supermarktregalen rum und rufen: "Kauf mich! Bald ist Ostern". Dennoch soll es jetzt um Weihnachten gehen:
Weihnachten. Punkt. Da kann man eigentlich schon einen Punkt machen.
Als Kind war Weihnachten toll. Es gab drei verschiedene Personen, die mir Geschenke gebracht haben. Der Nikolaus, der Weihnachtsmann und das Christkind. Obwohl ich nie den Unterschied zwischen dem Nikolaus und den Weihnachtsmann kapiert habe. Für mich war das ein und derselbe Typ, der halt mal Nikolaus und mal Weihnachtsmann hieß. Beide rundlich, mit Rentierschlitten, vom Nordpol. Die Vorstellung, dass der mopsige alte Mann sich durch Schornsteine zwängt um mir Geschenke unter den Baum zu legen, war jedoch zuviel des Guten. Da war ich dann raus. Was das Christkind mit alledem zu tun haben sollte, war mir ebenfalls schleierhaft. Unter dem Christkind habe ich mir einen Typen mit blonden Locken, weißen Kleidern und Flügeln vorgestellt... und einer Harfe!
Das Christkind war mir am unsympathischsten... ich mochte die Harfe einfach nicht. Der Dicke sollte mir die Geschenke bringen. Basta. Tat er auch immer.
Meine Eltern schickten meine Schwester und mich an Heiligabend dann vor der Bescherung in unsere Zimmer und immer wenn das Glöckchen klingelte, durfte wir endlich ins Wohnzimmer und die Geschenke auspacken. Ich platzte jedes Mal fast vor Aufregung und fragte mich, was die beiden jetzt wohl mit dem Weihnachtsmann quatschten. Was redet man mit einem adipösen Typen, der nur einmal im Jahr unter Leute kommt? „Und haste schon die Steuererklärung gemacht dieses Jahr?“.
Das Christkind kam immer am Adventssonntag und legte uns (gefühlt oft) Mandarinen auf unsere Adventsteller. Ja, sowas hatten wir. Irgendwas sollte das Christkind schließlich auch zu tun haben. Morgens sollte ich dann immer gucken ob wir was auf dem Teller liegen hatten. Ich hatte aber Schiss vor dem Christkind und wollte nie nachsehen. Ich fürchtete mich, dass der Lockenkopf noch immer bei uns im Wohnzimmer saß und auf mich mit seiner Harfe wartete. Gruselig.
Je älter man wird, desto mehr verliert Weihnachten seinen Reiz. Gefühlt sind alle im Dauerstress, aggressiv und gereizt, nix mit Besinnlichkeit. Was noch toll ist, sind die Weihnachtsmärkte mit diversen alkoholischen Getränken. Und Warum? Weil man so unentspannt ist und sich Weihnachten deshalb schön saufen möchte. Und wenn Tante Uschi am ersten Weihnachtsfeiertag mit einem selbst gestrickten Pulli ums Eck kommt, hilft eben nur noch ein Eierlikör. Prost!
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