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Die Sache mit Gott

Autorenbild: koselimkekoselimke

Ich glaube, dass die Essenz unseres Seins „Liebe“ ist. Ich glaube, dass wir alle von der Liebe

kommen und auch alle wieder dahin zurück gehen werden. Ich glaube, dass diese Liebe Gott ist.

Ich nenne es Gott. Andere nennen es Universum, Schöpfer...Gott hat viele Namen.


Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir auf diese Welt kommen, unsere Zeit absitzen, möglichst

unglücklich und leidend, und am Ende in ein schwarzes Nichts fallen. Ich glaube, dass wir alle

eine Seele haben und diese Seele reine Liebe ist. Wir haben es jedoch vergessen, wir können uns

nicht mehr erinnern wer wir eigentlich sind und wozu wir auf diese Erde gekommen sind.


Im Hinduismus gibt es einen Gott der Brahma heißt, er hat das Universum geschaffen und alle

Lebewesen. In einer alten Hindulegende heißt es, dass alle Menschen wie Gott waren, sie ihre

Göttlichkeit aber furchtbar missbrauchten. So entschied Brahma den Menschen die göttliche

Macht fortzunehmen und an einem für sie unauffindbaren Platz zu verstecken. Brahma rief seine

Mitgötter zusammen und gemeinsam beratschlagten sie sich. Der Erste sagte: „Lasst uns die

Gottheit der Menschen in der Erde verbergen, dort werden sie sie nicht finden“. Doch Brahma

entgegnete: „Nein, das genügt nicht! Der Mensch wird graben bis er die Gottheit wiedergefunden

hat.“ Der Zweite sagte: „Dann lasst uns die Gottheit in der tiefsten Tiefe des Ozeans versenken“.

Brahma antwortete: „Früher oder später wird der Mensch auch dort suchen, er wird die Tiefen

aller Ozeane entdecken und seine Gottheit wiederfinden“. Der Dritte sagte: „Lasst uns die Gottheit

ins Universum verbannen, von dort kann der Mensch sie nicht zurückholen. Doch Brahma

entschied: „Der Tag wird kommen, an dem die Menschen das All erobern und die Gottheit

zurückholen werden“. Die Mitgötter wussten sich keinen Rat mehr. Schließlich entschied Brahma

in seiner unendlichen Weisheit: „Wir verstecken die Gottheit im Tiefsten von jedem Menschen

selbst, denn das ist der einzige Platz, an dem er niemals danach suchen wird“.

Seit jeher - so schließt die Legende - versucht der Mensch alles um die Gottheit wiederzufinden.

Er hat das Universum entdeckt, ist getaucht, geflogen und hat in die Tiefen der Erde gegraben,

um etwas zu suchen, das nur in ihm selbst zu finden ist.


Es gibt zig Religionen, allein das Christentum hat schon genug - es gibt Katholiken, Evangelen,

Orthodoxe, Freikirchler, Mennoniten ... jede Religion ist davon überzeugt, dass sie die einzig

Wahre ist, der einzige Weg zu Gott. Wenn dem so ist, dann sind also alle anderen verloren? Dann

kann ein Mensch nicht zu Gott finden, weil er sich für die falsche Religion entschieden hat? Wenn

Gott bedingungslose Liebe ist, dann ist das meiner Meinung nach schon ein Widerspruch in sich.

Wenn Gott wie ein liebender Vater beschrieben wird, dann kann ich nicht eine Sekunde daran

glauben, dass er eines seiner Kinder zurück lässt, weil es katholisch und nicht evangelisch ist.

Das ergibt für mich keinen Sinn. Religion ist für mich ein Konstrukt, erschaffen von Menschen.


Wie gesagt, ich glaube, dass wir alle eins sind, alle von der gleichen Quelle kommen und das Göttliche, das Schöpferische in uns tragen. Allein die Tatsache, dass ein Mann und eine Frau dazu in der Lage sind, einen neuen Menschen zu erschaffen. Dass der Körper einer Frau diesen Menschen heranwachsen lässt, nährt

und versorgt, zeugt doch schon von der Schöpferkraft.


Genauso unterschiedlich wie die verschiedenen Religionen sind, sind es auch die Menschen.

Jeder von uns glaubt an etwas und sei es das schwarze Nichts. Was würde passieren, wenn wir

alle an diese reine Liebe glauben würden? Stell es dir mal vor, was wäre dann? Gäbe es noch

Kriege? Streit? Machtkämpfe? Ich denke nicht. Stell dir vor, du wärst in der Lage dein Leben

selbst zu gestalten - du wärst nicht abhängig von einem Gott, der dich eventuell am Ende doch in

die Hölle wirft, der - nur wenn er gut drauf ist - dein Gebet erhört. Stell dir mal vor, es gäbe einen

Gott der dich so sehr liebt, dass er sein unendliche Liebe in dich hineingelegt hätte, damit sie

immer bei dir ist und du sie mit der Welt teilen kannst.


Menschen die ein Nahtod Erlebnis hatten, berichten davon, dass sie sich in dieser Zwischenwelt

noch nie so geliebt gefühlt haben. Meine Schwester hatte als Kind so ein Erlebnis. Sie ist auf dem

OP-Tisch gestorben. Sie sagte, dass sie an einem Ort war, von dem sie nicht mehr weg wollte.

Dort war alles Liebe, sie war sicher und geborgen und es war das Schönste was sie je erlebt

hatte.


All das Schreckliche was uns widerfährt, was auf der Welt ist, hat nichts mit Liebe zu tun. Liebe

erzeugt keine Kriege, Liebe streitet nicht, sie verletzt nicht, sie macht andere nicht klein um sich

selbst groß zu fühlen, Liebe tut nicht weh. All das passiert uns also aufgrund einer anderen

Energie, aufgrund von Zorn, Angst ... versteht mich nicht falsch, ich glaube das diese

sogenannten „negativen“ Emotionen genauso wichtig und dienlich sind, wie die „positiven“,

jedoch in einem gesunden Maße. Wenn ein Mensch angsterfüllt ist und sich diese Emotion um ihn

legt, ihn verschlingt, dann ist es nicht mehr gesund. Wie soll daraus etwas Gutes entstehen? Das

ist dann nicht mehr möglich. Wenn ein Mensch allerdings aus Angst sich nicht darauf einlässt

nachts um drei auf ein Drogenmafiakartellboss-Treffen zu gehen, dann hat die Angst ihren Sinn

erfüllt.


Für viele Menschen ist Gott nicht real. Es ist ja auch irgendwie schwierig sich einen Gott

vorzustellen, den niemand sehen kann. Wir Menschen neigen dazu nur an das zu glauben, was

wir mit all unseren Sinnen wahrnehmen können. Andersrum stellen wir uns oft einen alten Mann

mit Rauschebart vor (so in die Richtung von König Triton, nur ohne den knackigen Body), der auf

seinem Wolkenthron sitzt und gelangweilt dabei zusieht wie wir Menschen und das Leben schwer

machen. Manchmal wird er auch sauer, dann steckt er halt den Regenwald in Brand. Wenn er

gute Laune hat und lacht, donnert es und ansonsten überlässt er uns unserem Schicksal.

Irgendwann lässt er uns sterben, dann stehen wir schlotternd vor ihm und er sagt: „Du kommst

hier net rein, du hast Turnschuhe an.“


Wisst ihr was durch so einen Glauben entsteht? Genau, der Opfermodus. Wir buckeln vor einem

Gott, dem wir es ja eh nicht recht machen können. Wir sind seinen Launen und seiner Willkür

komplett ausgeliefert. Zugleich haben wir dadurch aber auch die Möglichkeit einem Gott die

Schuld zu geben, wenn uns etwas negatives passiert. Wir brauchen keine Verantwortung zu

übernehmen, nicht für uns, für unsere Taten und für das was in der Welt passiert. Es ist einfach.


Ich glaube, dass alles was uns im Leben passiert einen tieferen Sinn hat. Auch die „schlimmen“

Dinge. Wenn wir nur mit unserem menschlichen Verstand darauf schauen, verstehen wir es nicht

und sehen nichts positives daran. Wenn wir aber versuchen es aus einer höheren Perspektive zu

betrachten, können wir sehen wozu es uns gedient hat. Wenn ich auf die turbulenten Zeiten

meines Lebens zurückblicke, auf all das, was mir den Boden unter den Füßen weggezogen hat,

sehe ich heute was ich daraus gelernt habe. Dass es mich zu der Frau gemacht hat, die ich heute

bin. Vieles hat mich gelehrt demütig zu sein, dankbar, gnädig mit mir selber und anderen. Ich

durfte erkennen, welche innere Stärke ich habe. Das konnte ich erkennen, weil ich mit Gottes

Liebe hingeschaut habe, nicht mit meinem menschlichen Ego.


Nennt mich naiv, aber ich glaube an diese reine Liebe. Diese Liebe ist das, was uns Menschen am Leben hält. Sie ist die Kraft, die Berge versetzen kann. Wenn diese Liebe in jedem von uns lebt, wie wunderbar kann dann unser Leben sein? ! Wenn wir alle aus dieser Liebe heraus leben, wird diese Welt ein Ort des Lichtes und der Liebe werden...

 
 
 

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