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Autorenbildkoselimke

Die Sache mit der Kunsttherapie


Ok, ich habe das, was ihr auf dem Bild sehen könnt, nicht in der Kunsttherapie kreiert, sondern in meiner Coaching-Fortbildung. Grob ging es darum aus diversen Illustrationen seine inneren Anteile herauszusuchen und diese zu einer Collage zusammenzustellen


Die folgenden zehn Figuren haben mich intuitiv angesprochen:



Zuerst einmal meine inneren Kinder: Da ist das ängstliche Mädchen, was sich am liebsten im Bett verkriechen möchte, weil die Welt viel zu gefährlich und groß erscheint. Sie hat vor allem und jedem Angst. Sie fühlt sich schutzlos, sie kann nicht vertrauen, sie weiß nicht was Sicherheit ist. Neben ihr steht der Junge, der immer angepasst und lieb ist, weil er glaubt so sein zu müssen um Liebe zu bekommen. Er verschenkt Blumen, obwohl er lieber sein Herz verschenken möchte.



Mein Liebling: Der Hulk. Gegen diesen Anteil habe ich sehr lange angekämpft. Er hat mich genervt, weil er immer einfach explodiert ist. Ohne Vorwarnung wurde er grün, zerriss sein Shirt und dann konnte jeder, der ihm in den Weg kam, nur noch rennen. Der Hulk schlägt drauf. Heute liebe ich den Hulk in mir, denn er beschützt mich, er kommt nur raus, wenn mir jemand weh tut. Dann wird er laut. Er setzt sich ganz besonders für das kleine ängstliche Mädchen ein, sie braucht manchmal einen Hulk.

Daneben ist die Schreckschraube. Die Schreckschraube dreht gerne mal frei. Regt sich auf, regt sich aber auch schnell wieder ab. Die Schreckschraube kommt immer dann, wenn mir etwas gewaltig gegen den Strich geht. Sie keift kurz rum, kann sich aber auch schnell entschuldigen und macht sich dann wieder vom Acker.


In der Mitte oben ist der Typ, der sich gerne mal zurückzieht. Er braucht Zeit für sich. Er liest gerne, in ein gutes Buch kann er sich über Stunden vertiefen. Er ist entspannt, er lässt das Leben wie es ist und regt sich nicht auf.


Links: Die Mutter. Sie ist fürsorglich und liebevoll. Sie liebt ihr Kind, sie versorgt es und wiegt es in den Schlaf. Sie hat Wärme und Herz, sie ist bei denen die ihr nah stehen. Sie kümmert sich. Sie hält auch ihr berufliches Baby im Arm, das, was sie schon so lange im Herzen trägt und worauf sie gezielt und fokussiert hinarbeitet.

Neben der Mutter steht die Kriegerin. Sie beschützt sich selbst, genauso wie ihre Liebsten. Sie ist gerecht und handelt dort, wo jemand ungerecht behandelt wird. Sie ist stark und mutig. Sie geht ihren Weg, nichts und niemand kann sie aufhalten. Die Kriegerin reißt Mauern ein, sie kämpft für ihre Freiheit. Sie handelt klug und weise.


In der Mitte unten ist der Typ, der meditiert. Auf der Suche nach dem inneren Frieden. Er zieht sich in sich selbst zurück. Er ist nicht im Außen, er schaut auf sein eigenes Herz.


Rechts: Die dauermüde Ursel. Sie könnte immer pennen und immer Kaffee trinken, weil sie zuviel denkt und deshalb ständig müde ist. Ursel steckt zu sehr in ihrem eigenen Kopf fest. Sie sitzt in ihrem Gedankenkarussell und dreht so ihre Runden. So sehe ich übrigens morgens aus, manchmal auch den ganzen Tag. Ursel will pennen, Ursel ist bedröppelt und verpeilt. Ursel zieht verschieden farbige Socken an und vergisst manchmal ihren eigenen Namen. Ursel ist liebenswert.


Neben Ursel ist mein anderer, besonderer Liebling: mein Higher Self. Die universelle Schöpferin, die reine Seele. Sie war immer da und sie ist alles. Sie ist frei von Bewertung. Sie kennt keine Angst, keinen Zorn, keine Müdigkeit… Sie kennt alle Anteile und weiß trotzdem, dass sie nichts davon wirklich ist. Sie ist frei. Sie tanzt mit den Sternen und lacht mit dem Wind. In ihr ist ewiges Wissen. Sie trägt die Wahrheit in sich, sie kennt keine Masken, scheut keinen Schmerz. Sie ist Licht. Sie ist Liebe. Sie ist Ying und Yang. Sie ist der Anfang und das Ende.


Wobei ging es bei dieser Übung?

Im Grunde ging es darum, zu schauen welche inneren Anteile habe ich und welche inneren Anteile möchte ich nicht haben. Welche liegen im Schatten, welche mag ich nicht? Welche finde ich gut, welche dürfen da sein?

Wie schon gesagt, ich mochte Hulk sehr lange nicht. Ich mochte aber auch das ängstlichste Mädchen nicht. Dadurch, dass ich die beiden immer versucht habe auszuradieren, wegzuschieben, zu bekämpfen, sind sie immer größer geworden… sie wurden lauter und lauter um meine Aufmerksamkeit zu bekommen. Erst, als ich mich ihnen zugewandt habe, wurden sie ruhig. Ich habe sie gefragt, was sie eigentlich von mir wollen, warum sie sich immer in den Vordergrund drängeln müssen und mich nicht einfach in Ruhe lassen können. Sie sagten: „Wir wollen doch nur von dir gesehen werden. Wir möchten, dass du uns genauso liebst wie die anderen, wir haben auch ein Recht da zu sein. Du hast uns geschaffen, wir haben dir in gewissen Situationen geholfen. Nun drehst du uns den Rücken zu und führst seit Jahren einen Krieg gegen uns.“


Jeder Anteil in uns darf da sein, die Bewertung ob der Anteil gut oder schlecht ist, geben wir ihm. Solange wir gegen unsere Anteile kämpfen, machen sie Radau. Wenn wir anfangen sie anzunehmen, zu akzeptieren und ihnen Liebe geben, schließen auch sie mit uns Frieden.


Ich liebe meine inneren Anteile, alle. Ich liebe den Hulk und das ängstliche Mädchen, den angepassten Jungen, die Schreckschraube, die verpeilte, dauermüde Ursel, den entspannten Typen der gerne liest, den der meditiert und seine innere Mitte gefunden hat, die fürsorgliche Mutter, die starke Kriegerin und mein Higher Self. Alle haben mich zu der Person gemacht, die ich heute bin und ich liebe mich. So einfach ist das.




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Tanja Wii
Tanja Wii
Jan 30, 2022

❤😊

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