
Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen - das ist wirklich so eine Sache. Wenn wir Kinder sind, wollen wir unbedingt erwachsen sein. Meine 3jährige fragt mich jetzt schon, wann sie denn endlich erwachsen ist ... und dann, wenn wir erwachsen sind?! Dann haben wir keinen Bock drauf die damit einhergehende Verantwortung zu tragen. Ich meine, wer macht schon gerne die Steuererklärung? Oder sitzt bei Bankterminen? Oder hängt 285.000 Stunden beim Telefonanbieter in der Warteschleife?
Wer diesen Blog ein bisschen verfolgt weiß aber jetzt schon, dass ich das gar nicht meine... Ich meine, die Verantwortung fürs eigene Handeln, dafür Entscheidungen zu treffen und dann dazu zu stehen. Bei sich selbst zu bleiben und nicht den anderen die Schuld in die Schuhe zu schieben. Angefangen bei den eigenen Eltern... da fangen wir alle an! "Hätten meine Eltern nicht, dann...", "Meine Eltern haben das auch schon so gemacht...". Die Liste mit solchen Aussagen ist endlos. Ganz ehrlich? Ich möchte meinen Eltern auch gerne für so manches, was bei mir nicht läuft, die Schuld in die Schuhe schieben. Das habe ich auch getan und dann habe ich irgendwann etwas grundlegendes geschnallt: Was habe ich davon? Nichts. Dadurch ändert sich in meinem Leben rein gar nichts. Haben die beiden Sachen verbockt? Ja, auf jeden Fall. Werde ich Sachen bei meiner Tochter verbocken? Definitiv. So ist das einfach im Leben. Wir machen nicht alles richtig und perfekt. Wir kommen auf die Welt, werden von Menschen erzogen, die selbst noch ein verletztes Kind in sich tragen, weil sie ebenfalls von verletzten Menschen erzogen wurden und dann werden wir auf die Welt losgelassen und sind selber verletzt. Hurt People, hurt people - verletzte Menschen, verletzen Menschen.
Es bringt uns kein Stück weiter mit dem Finger auf andere zu zeigen, auch wenn das noch so verlockend ist. Es ist eine Sackgasse. Man ruht sich darauf aus, nichts dafür zu können und wenn es nicht die Eltern sind, dann ist eben der Ex, der aktuelle Partner, die Busenfreundin oder das Leben im Allgemeinen Schuld an der Misere. Dabei liegt es bei jedem selber. Sei dein eigener Glückes Schmied. Bleib bei dir, schau ehrlich hin und frag dich warum laufen die Dinge in deinem Leben so? Was steckt wirklich dahinter? Hast du nicht dazu beigetragen, dass es jetzt so ist, wie es ist?! Durchbrich den Kreislauf des ewigen Verletzen und übernimm Verantwortung für dich.
Ich glaube, dass die wenigsten Verantwortung für sich übernehmen wollen, weil das auch immer mit Veränderung einhergeht oder mit Akzeptanz für die Situation und der Einsicht, dass ich selber die Fäden in der Hand halte. Es ist einfacher bei anderen hinzuschauen, den Finger zu erheben und den eigenen Scheiss unter den Teppich zu kehren.
Verantwortung zu tragen, heißt aber auch Folgendes: Stärke, Mut, Wachstum, Reife, Rettung. Rette dich aus dem Strudel der Verantwortungslosen. Steh mutig zu deinen Entscheidungen, wachse daran. Hab die Stärke etwas aus eigener Kraft zu verändern. Wer bei sich bleibt, wählt sich selbst und trägt die Verantwortung für das Kind in jedem von uns - das Kind, welches so schnell wie möglich erwachsen werden wollte...
Ja! Verantwortung und Vertrauen in sich selbst und das Leben. Hast du wieder gut ge- und beschrieben! Danke, dass du deine Gedanken und Gefühle mit uns teilst ❤😘
Großartig geschrieben. Weiter so.You are my queen of writing! ♥️
🙏🏻