Die Sache mit den Spinnen
- koselimke
- 26. März 2021
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 30. März 2021

Warum haben meist Frauen (mich eingeschlossen) so eine massive Angst vor Spinnen? Bei mir bezieht sich die Angst oder eher der Ekel auf alle Kleintierchen, alles was kreucht und fleucht.
Spinnen sind aber ganz oben im Kurs.
Ich kann mich noch gut an meine erste eigene Wohnung erinnern, eine Kellerwohnung. Im Fachjargon heißt das Souterrain. Hört sich direkt auch besser an, als wenn man im Freundeskreis erzählt „Ich wohne in einem Kellerloch“. Und eines Abends war es dann soweit…sie war da. Die Riesenspinne. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie die Größe einer Maus hatte. Ganz ehrlich. Sie war riesig. Und dick. Und haarig. Und schwarz. Und hatte 350 Augenpaare, die mich böswillig anstarrten. Und Fangzähne. Und ich war allein mit ihr in meinem Kellerloch. Und was macht man, wenn man allein in der Wohnung ist und auf die Riesenspinne trifft? Ganz klar, man schreit einfach lauthals los und springt dann wie eine Geisteskranke aufs Sofa. Das habe ich auch so gemacht. Hat aber nicht geholfen. Das mache ich übrigens heute noch so. Was erwarte ich davon? Ob es wohl je eine Spinne geben wird, die sacht „Ach weißte, wenn du jetzt so rumschreist habe ich auch keinen Bock mehr. Ich wollte hier ein nettes Beisammensein, bisschen Butterkekse schnabulieren aber du schreist rum. Ich geh dann jetzt, Tschüss“.
Die Spinne ist also einfach auf meinem Teppich sitzen geblieben, ohne mit einer der 700 Wimpern zu zucken. Ich habe dementsprechend weiter geschrien und bin auf dem Sofa stehen geblieben, auch ohne mit einer meiner Wimpern zu zucken. Ok, stimmt nicht, bei mir hat so gut wie alles gezuckt. Im Laufe des Abends wurde mir klar, dass ich nicht ewig so auf dem Sofa stehen bleiben konnte, also entwickelte ich einen Plan. Eins war klar, entweder die Spinne oder ich. Kurz überlegte ich, ob ich meine Sachen packen und ausziehen sollte. Sollte die olle Spinne doch in meinem Kellerloch glücklich werden. Ich verwarf den Gedanken dann aber wieder. Schließlich entschied ich mich das dickste Buch, dass ich zur Verfügung hatte und welches in meiner Nähe stand, zu packen und der Spinne mit Schmackes auf den Kopf zu werfen… in der Hoffnung, dass - naja, wissen wir ja alle, was ich hoffte. Also nahm ich das Buch und warf es auf die Spinne - natürlich schreiend. Und dann wartete ich. Ich weiß nicht worauf… vielleicht hoffte ich insgeheim, dass sie das Buch aufschlagen und mir daraus vorlesen würde… tat sie aber nicht. Nach 30 Minuten stieg ich todesmutig vom Sofa herunter und ging ins Bett.
Und ratet wen ich am nächsten Morgen vor meiner Haustür antraf… richtig, die Riesenspinne. Ich frage mich bis heute wie sie geschafft hatte bis zur Haustür zu kriechen. Ich sah sie danach nie wieder, sie hatte meine Warnung verstanden und wusste nun wer der Boss im Kellerloch war.
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