
Ich war heute im Wald, es war kalt. Reimt sich. Haha.
Super Gag.
Also, ich bin heute in den Wald gegangen um einen kleinen Spaziergang zu machen. Kleiner Tipp: Zieht nicht eure Sonntagsschuhe an, wenn ihr im tiefen Winter in den Wald latscht. Als ich zum fünften Mal im Schlamm eingesackt bin, ist es mir bewusst geworden…war ne relativ blöde Idee.
Zurück zum Waldspaziergang. So ein Spaziergang durch die Natur hat für mich immer etwas meditatives. Irgendwas passiert da in meinem Kopf und plötzlich habe ich phänomenal berauschende Gedanken. Heute ging es um das Thema Schmerz. Ich habe dazu vor einiger Zeit mal was auf Instagram geschrieben: „Wir verändern erst etwas, wenn es weh tut. Das gilt für unseren Körper genauso wie für unseren Geist. Wenn dir dein Fuß weh tut, stört es dich. Wenn der Schmerz allerdings so groß wird, dass du nicht mehr laufen kannst, holst du dir Hilfe und suchst nach Heilung.“
Macht Sinn, oder? Wahrscheinlich war ich kurz vor diesem Gedankenerguss auch im Wald unterwegs ;)
Warum ist das so? Eigentlich ganz einfach, wenn alles schön und bequem und rosa Wolken ist, gibt es eben nichts zu verändern. Wenn aber auf einmal deine Welt zusammenkracht und du dich in einer Situation wiederfindest, die dir scheiss weh tut, was dann? Natürlich können wir darin verharren, uns bemitleiden, die Welt verfluchen, aber hilft das? Nicht wirklich. Vielleicht für eine gewisse Zeit… es ist aber kein Dauerzustand. Wenn es am dunkelsten ist, dann musst du nach dem Licht suchen. Ich finde mein Licht in mir. Ich bin davon überzeugt, dass wir alle ein Licht in uns tragen, wir haben nur vergessen wie wir es zum Leuchten bringen. Schmerz birgt immer Wachstum, wir wachsen indem wir durch den Schmerz gehen, indem wir unser Licht anzünden und uns daran erinnern, wer wir sind.
Ich glaube, dass uns Schmerz widerfährt, weil wir etwas in uns nicht geheilt haben und solange wir das nicht tun, kann es immer wieder getriggert und aufgebrochen werden. Pflaster drauf bringt einfach nichts, jedes Pflaster löst sich irgendwann auf. Wahre Heilung geschieht nur dann, wenn wir den Schmerz zu- und sein lassen. Ihn willkommen heißen, ihn fragen woher er kommt und was wir für ihn tun können. Klingt bekloppt?! Funktioniert aber. Probiert das mal aus. Der Schmerz möchte gesehen werden, sonst geht er nicht.
Den Schmerz zu heilen hat auch was mit Selbstliebe zu tun. Wenn wir es uns wert sind, dann wollen wir geheilt werden und zu unserem Ursprung zurückfinden. Wenn wir unseren Selbstwert erkennen, haben wir kein Interesse mehr daran, dass es uns schlecht geht. Wir holen uns unsere Kraft zurück und vergeuden sie nicht länger indem wir den Schmerz bekämpfen, denn er lässt sich nicht bekämpfen, er bleibt stur dort wo er ist. Wie gesagt: Die Lösung heißt: Schau dir deinen Schmerz an und lass ihn sein, gib ihm Liebe und Aufmerksamkeit, dann wird er gehen.
Hört sich ein bisschen so an als ob ich sagen würde „Dann drehst du dich dreimal im Kreis, klatscht fünfmal in die Hände, singst „Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad“ und danach springst du wie ein junges Reh glücklich und zufrieden durch dein Leben. Stimmt natürlich nicht. Es dauert, es ist ein Prozess. Es heißt auch nicht, dass uns nie wieder etwas weh tun wird. Es wird aber weniger. Es gab Situationen in meinem Leben, wo ich dachte „Ok, das überlebe ich nicht, das ist zu krass“. Ich lebe aber noch immer und ich würde behaupten, dass es ein gutes Leben ist!
In diesem Sinne: Probieren geht über studieren und wer mir nicht glauben möchte: Geht mal in den Wald, da kommen die Erkenntnisse ;)
❤
You are my hero! Danke für deine fantastischen Beiträge. Mögen es viele Menschen lesen und dadurch heilen. 💖