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Die Sache mit dem Ende

Autorenbild: koselimkekoselimke

Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei (Jawoll mein Schatz, es ist vorbei. Doch du musst nicht traurig sein, du bist ja nicht lang allein, denn alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei, mein Schatz es ist vorbei – Ohrwurm? Gerne geschehen 😉 )


Im März letzten Jahres habe ich meinen Blog gestartet mit der Reihe „Die Sache mit…“. Um ehrlich zu sein, ich habe mir darüber nicht groß Gedanken gemacht, ich habe einfach drauf los geschrieben und dann hat sich daraus diese Reihe entwickelt. Heute ist der Tag der Tage an dem „Die Sache mit“ ein Ende finden wird. Etwas Neues darf her. Alles hat eben auch mal ein Ende und das ist gut so.


Menschen sind ja bekanntlich Gewohnheitstiere. Wir mögen keine Veränderungen und meist wollen wir auch nicht, dass etwas endet. Egal wie scheiße es auch sein mag und wie schlecht es uns dabei geht, wir halten fest und dümpeln lieber im Altbekannten, als uns auf was Neues einzulassen. Ich bin da auch ganz vorne dabei – lieber noch etwas länger ausharren, könnte ja doch noch gut werden. Wenn wir ehrlich sind: Meist wird es nicht mehr gut.


Nach meiner Ausbildung zur Logopädin, hatte ich mich auf meine persönliche Traumstelle beworben. Ich wollte unbedingt diesen Job und habe ihn auch bekommen. Ich war glücklich. Ich habe mir alles in den schönsten Farben ausgemalt und dann kam alles ganz anders… Nach kurzer Zeit merkte ich, dass das Team vergiftet war von Neid, Missgunst, Misstrauen … Es war extrem. Einer hat den anderen angeschwärzt, Kollegen wurden gemobbt, es herrschte ein Regime der Kontrolle, der Angst … Ich fühlte mich dort jeden Tag mehr und mehr unwohl. Irgendwann merkte ich, dass ich keine Lust mehr hatte auf meine Arbeit, dass mir die Freude daran komplett vergangen war, aber ich hielt fest… denn es war mein Traumjob, ich wollte ihn doch unbedingt haben und nun hatte ich ihn, ich wollte ihn nicht wieder hergeben. Es ging so weit, dass ich körperlich krank wurde. Nachdem meine Seele über Monate laut geschrien hatte und ich sie dennoch nicht hören wollte, fing mein Körper an klare Signale zu senden. Da war der Punkt, an dem ich endlich zuhörte. Also saß ich zu Hause, krank, unglücklich und dann fing ich an zu trauern, zu wüten und mich zu ärgern. Warum entpuppte sich dieser Job als Reinfall? Warum war es nicht so, wie ich wollte? Warum passierte mir das jetzt? Kennt ihr sowas? Wir akzeptieren nicht, wir halten fest und drehen uns im Kreis. Nach gefühlt ewigen Im-Kreis-Drehens, entschied ich: Es reicht. Ich gehe und suche mir einen anderen Job. Den neuen Job fand ich sehr schnell und so kündigte ich. Ich ging mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Wie so oft kam dann, was eben so vorherbestimmt war: Ich liebte den neuen Job. Obwohl es zu Beginn nur eine Notfalllösung war, war es die schönste Zeit meines Lebens. Ich hatte großartige Kollegen, die Arbeit erfüllte mich, machte mir unfassbar viel Freude und ich denke von Herzen gerne an diese Zeit zurück.


Ich habe gelernt, dass Dinge dann zu Ende gehen, weil sie zu Ende gehen sollen – aus welchen Gründen auch immer. Sie dienen uns nicht mehr, sie waren da, damit wir etwas lernen konnten, wachsen konnten, damit unsere Seele Erfahrungen sammeln durfte. Etwas, dass für uns nicht vorhergesehen, nicht bestimmt ist, endet irgendwann. Wenn wir daran festhalten, verzögern wir einfach nur den Prozess des Abschiednehmens und vor allem, tun wir uns damit keinen Gefallen. Wenn etwas endet, dann tut es nur so lange weh, solange wir daran festhalten. Solange wir uns immer wieder fragen „Warum ist das passiert? Warum ist MIR das passiert?“ Dadurch bringen wir uns in eine Opferhaltung, wir entscheiden uns für den Mangel. Wenn wir uns dafür entscheiden der Schöpfer unseres Lebens zu sein, lassen wir los und sind dankbar für das, was wir daraus lernen durften.


Ein Ende ist immer auch ein Anfang. Somit verabschiede ich mich nun von „Die Sache mit …“ und starte etwas Neues, ich weiß noch nicht genau was es sein wird, aber es ist Zeit das Alte loszulassen und das Neue in Empfang zu nehmen.

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