den äußeren Schein?
Vor ein paar Wochen hat mich bei Instagram eine fremde Person angeschrieben und gefragt, wie ich es schaffe, IMMER so positiv zu sein. Ich hatte den Lachflash meines Lebens. Ich? Immer positiv? What? Da hat mich genau das erwischt, worüber ich gerne so lang und breit rede – der äußere Schein. In diesem Fall war es mein Instaprofil, welches bei ihr (es war eine Frau) den Anschein erweckte, dass ich eine total positive Uschi bin. Das stimmt schon auf die ein oder andere Art, aber nur zu einem gewissen Maße. Ich habe die Einstellung gewonnen, dass uns alles im Leben dient und somit auch alles was wir erleben etwas Positives für uns bereithält. Dennoch bin ich nicht immer positiv. Ich habe gute und schlechte Tage, wie wir alle. Ich latsche wohl schon den erleuchteten Pfad entlang, aber da liegen immer wieder ziemlich große Steinbrocken rum, die ich zur Seite schaffen darf. Das ist anstrengend und nervt und dann vergesse ich manchmal, dass Heilung auf dem Weg geschieht und diese Steinbrocken für mich und nicht gegen mich sind. An diesen Tagen (könnt ihr mir glauben), da sage ich: "Fuck it! Ich habe die Schnauze voll! Positiv hin oder her, noch so ein Steinbrocken und ich raste aus!"
Was ich über die letzten Jahre gelernt habe, ist: Schaut nicht auf‘s Außen. Im Außen präsentieren wir uns und wir haben es (so gut wie alle) perfektioniert, uns nur von unserer Schokoladenseite zu zeigen. Zwischen dem, wie wir uns im Außen präsentieren und dem, wie es in unserem Inneren aussieht, liegen oft Welten. Wir schauen Menschen zuallererst nur vor den Kopf. Was in dem Kopf vor sich geht, können wir vielleicht nur erahnen. Lasst euch nicht blenden, weder vom Aussehen anderer Menschen noch vom Verhalten, Statussymbolen, gemeinsamen Ehejahren, Kindern oder Katzen, Reihenhäuschen im Grünen, 25 Urlauben im Jahr… etc. pp. Solange du nicht zu deinem Gegenüber hingehst und fragst: „Wie geht es dir? Bist du glücklich? Läuft dein Leben? Läuft deine Ehe…“ und dein Gegenüber dir ehrlich antwortet, solange hast du keine Ahnung davon, was in diesem Menschen wirklich vor sich geht. Ist im Grunde eine ganz einfache Nummer.
Manchmal möchten wir uns blenden lassen. Habt ihr schon einmal darüber nachgedacht, warum das so ist? Weil wir dann in unserem Opfermodus fröhlich vor uns hindümpeln können. „Die anderen haben es immer besser als ich, ich schaffe das eh nie, das wird doch nichts, ich muss das hier aushalten…“. Kennt ihr das? Ich bin mir sehr sicher, dass wir diese Gedanken alle kennen und uns oft nicht eingestehen, dass wir sie auch denken WOLLEN. Im Opfermodus zu sein ist leichter… zumindest erscheint es so. Wir kennen ja nichts anderes. Wir nölen lieber rum und gucken Lieselotte dabei zu, wie sie jeden Morgen eine Runde joggt, anstatt selbst unseren Allerwertesten aufzuraffen.
Wer seine Zeit im Außen verbringt, der verpasst das Beste und das ist: Sich selbst im Inneren zu finden.
Ich habe der Frau bei Instagram übrigens gesagt, dass ich deshalb so ne positive Supermaus bin, weil ich jeden Morgen nackend im Garten den Sonnengott anbete und dabei zu „Aloha Heja He“ tanze. Spaß... oder vielleicht auch nicht?! Wer mich nicht fragt, wird es nie erfahren...
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