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Autorenbild: koselimkekoselimke

Türen?


Ich schließe gerne Türen. Ich nehme die Klinke in die Hand und schließe hinter mir die Tür. Für die, die mich gut kennen ist das auch oft das Zeichen „Bitte nicht stören, ich brauche jetzt Zeit für mich“. Manchmal knalle ich auch Türen, besonders dann, wenn ich wütend bin. So ging es mir schon immer, wenn ich wütend bin, soll es knallen. Was knallt besser als eine Tür, die man mit voller Wucht zuschlägt?!


Mein Vater hat immer gesagt „Türen haben Klinken“. Zu Hause war es verboten mit Türen zu knallen. Wahrscheinlich liebe ich es deshalb so, jetzt wo ich erwachsen bin, kann ich schließlich so viele Türen zuballern, wie ich möchte. Hilft der laute Knall? Im ersten Moment schon. Es gibt mir eine Genugtuung, als ob ich sagen würde „So nicht! Ich schlag dir nun die Tür vor der Nase zu und du kommst hier nie wieder rein. Ich bin hinter dieser Tür und du bleibst draußen“.


Manchmal passiert es auch, dass mir die Tür vor der Nase zugeschlagen wird. Das finde ich meistens nicht so toll, muss ich ehrlich zugeben. Ich habe gelernt in solchen Fällen erstmal anzuklopfen und zu fragen, ob ich wieder reinkommen darf. Verschlossene Türen sollte man besser nicht einreißen, es hat schon seine Gründe, warum diese Türen zu sind.


Manchmal gehen wir durch Türen und fragen uns danach „Was hat mich da denn geritten durch diese viel zu kleine Tür zu laufen und mir dabei den Kopf am Türrahmen zu stoßen?“. Manchmal gehen wir aber auch durch Türen und wissen, dass es die beste Entscheidung war, diese Tür zu öffnen.


Wisst ihr was das Spannende an Türen ist? 1. Sie lassen sich von beiden Seiten öffnen und schließen. 2. Man kann an ihnen anklopfen und fragen, ob man wieder eintreten darf. 3. Sie haben Schlüssellöcher, durch die man schauen kann, ob der Rauch dahinter verflogen ist. 4. Sie geben uns die Möglichkeit uns zurückzuziehen und uns die Zeit zu nehmen, die wir brauchen. 5. Sie bleiben so lange geschlossen, wie wir selbst das möchten. 6. Wir können „Bitte nicht stören“-Schilder an die Türen hängen. 7. Es gibt fancy Fußmatten, die man vor Türen legen kann. 8. Sie gehen niemals so ganz zu. 9. Das was hinter der geschlossenen Tür liegt, wird auch dann nicht verschwinden, wenn wir noch zehn weitere Türen schließen und 10. Eine Tür ist letzten Endes nur eine Verbindung von einer Seite zur anderen.


Am Ende des Tages bleibt es bei uns, was wir mit unseren Türen machen. Lassen wir sie speerangelweitoffen stehen, schließen wir sie ab, lehnen wir sie nur an… Das bleibt uns überlassen. Wollen wir an verschlossene Türen anklopfen oder drehen wir uns um und gehen weg? Wir müssen nicht vor jede Tür eine Willkommens-Fußmatte legen. Wir müssen auch nicht jeden durch unsere Türen latschen lassen. Ungebetene Besucher können wir vor der Tür stehen lassen.


Wisst ihr was Türen öffnet? Ja, ihr wisst es und ihr wisst auch, dass ich jetzt nicht „Schlüssel“ schreiben werde, sondern… die Liebe. Liebe öffnet Türen. Liebe lässt nämlich die Wut verfliegen, die Türen zuschlagen lässt. Wem öffnen wir am liebsten Türen? Einer Person die wütend auf uns ist und uns anschreit, sobald wir die Tür geöffnet haben oder einer Person, die (im besten Fall) mit Blumen und einem Lächeln vor unserer Tür steht? Ich wähle Tür 2.


Genau wie eine Tür ist auch die Liebe die Verbindung von einer Seite zur anderen.

Liebe ist das, was uns immer verbinden wird. Am Ende ist es die Liebe, die verschlossene Türen öffnet, zugemauerte Türen zum einstürzen bringt und längst vergessene Türen wieder in Erinnerung holt.



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