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Autorenbildkoselimke

Die Sache mit der Authentizität


Wikipedia beschreibt Authentizität wie folgt: Echtheit im Sinne von Ursprünglichkeit - die Übereinstimmung von Schein und Sein.


Bist du authentisch? Bin ich authentisch?

Ich würde von mir behaupten, dass ich es in vielerlei Hinsicht bin. Aber nicht immer, nicht mit jeder/m und nicht überall. Warum fällt es uns oft so schwer authentisch zu sein? Weil wir dann etwas offenbaren, was wir eigentlich lieber verstecken - unser wahres Ich, unser Herz, unsere Seele. Das kleine Kind in uns allen, welches mit großen Augen fragt "Magst du mich so wie ich bin?".


Das Problem in unserer Gesellschaft ist, dass wir alle das "Mehr Schein als Sein"-Game spielen. Wir zeigen uns nicht gerne so wie wir wirklich sind, weil wir dann immer Gefahr laufen, verletzt zu werden. Wer zu sich steht, mutig genug ist sich zu zeigen, sein Herz in die Welt hält und sagt "Hier bin ich", der trägt die eine oder andere Schramme davon. Manche sogar tiefe, tiefe Wunden. Wer möchte das schon? Um ehrlich zu sein: Ich nicht. Allerdings möchte ich noch weniger etwas vorgeben zu sein, was ich einfach nicht bin. Das strengt mich an, es fühlt sich falsch an und darauf habe ich keine Lust (mehr). Hätte mir das jemand vor ein paar Jahren gesagt, hätte ich ihm oder ihr den Vogel gezeigt. "Scheiss auf Authentizität" war mein Motto, bin ich bekloppt und zeige mein eh schon verletztes Herz?! Mit Sicherheit nicht!! Jedes Verhalten, jedes Handeln hat aber auch immer eine Konsequenz und die Konsequenz daraus nicht authentisch zu sein, ist: keine echten Beziehungen führen zu können, weder mit sich selber, noch mit anderen. Man kommt nicht in den Genuss wirklich gesehen zu werden und sehen zu können und das ist etwas was sich jeder einzelne Mensch auf dieser Welt wünscht. Wir wollen alle gesehen werden, so wie wir sind. Wir wollen gesehen und geliebt werden.

Ich glaube der erste Schritt in Richtung Authentizität ist es bei sich selber anzufangen, erstmal vor und mit sich selbst ehrlich zu sein. Das zu schaffen, ist oft schon ein riesiger Schritt - vor allem ein Schritt in Richtung Freiheit! Alles fängt bei dir selber an und hört ebenfalls bei dir auf. Erst wenn du anfängst den Weg zu gehen, ziehen andere nach.

Meine Erfahrung ist: wenn ich mein Herz zeige, zeigt mir mein Gegenüber auch sein Herz. Und wenn das mal nicht passiert, ist das auch ok. Denn jeder trägt seine Wunde mit sich rum, die einen schaffen es früher ihr Pflaster zu lösen, die anderen später und manch einer klebt über die eiternde Wunde immer und immer wieder ein neues Pflaster. Vielleicht solange bis jemand kommt und sagt "Lass mich mal deine Wunde sehen, wenn wir sie säubern, kann sie heilen". Genau das möchte ich sein, jemand der die Wunde des anderen sieht und versorgt, anstatt sie noch größer zu machen.



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